Elterndienstpläne, Ämter und Waschdienst? Ich will doch nur meine Kinder in Betreuung geben! Eine neue Kindi-Mama berichtet, warum es sich trotzdem lohnt, sich einzubringen. Und dass es gar nicht so viel ist, wie es sich auf den ersten Blick darstellt.
Ende Januar 2017 mussten wir sehr kurzfristig für unsere beiden Kinder (3,5 und 1,5 Jahre) eine neue gemeinsame Betreuungseinrichtung finden. So haben wir uns kurz vor Bedarfsmeldungs-Schluss Mitte Februar bei verschiedenen Einrichtungen und auch bei der Kindergruppe Regenbogen eingetragen.
In der Eile blieb nicht die Zeit, sich die Einrichtungen ausführlich anzuschauen und wir haben uns vorwiegend auf den Homepages informiert. Ehrlich gesagt waren wir uns danach nicht so ganz sicher, ob die Kindergruppe Regenbogen zu uns passt. Die Beschreibungen der Einrichtung und das Konzept haben uns zwar angesprochen, aaaaber...
Wir sind nicht so sehr Vereinsmenschen, ich wollte wieder arbeiten und das Thema Elternmitarbeit und die Pflicht ein Amt zu übernehmen haben uns anfangs eher abgeschreckt. Zwei Kleinkinder, ich steige wieder ins Berufsleben ein, mein Mann arbeitet Vollzeit... Wer hat da noch Zeit für einen Haufen Kindergartenarbeit?
Inzwischen wissen wir: es ist lange nicht so schlimm, wie wir es uns als Worst Case ausgemalt haben! ;-)
Warum haben wir uns also für den Regenbogen entschieden?
1. Der erste Kontakt mit der Einladung zum Schnuppern war uns gleich sympathisch!
2. Der Schnupperbesuch
Schockverliebt! Die Jungs sind sofort zum Spielen verschwunden und haben sich auf Anhieb so wohl gefühlt, dass ihnen gar nicht auffiel, dass ich auf einem Rundgang auch mal außer Sicht war. Offenbar hatten sie gleich Vertrauen und fühlten sich wohl! Mein unschlagbares Pro-Argument!
Alle, die uns bei unserem Schnupperbesuch begegnet sind waren total nett, haben uns herzlich begrüßt und waren mir persönlich gleich sympathisch.
3. Die Räumlichkeiten
Zugegeben, das alte historische Schulhaus ist mehr als renovierungsbedürftig. Die Räume sind teilweise schon recht durchgespielt aber es fühlt sich dort nicht an, wie in einer Einrichtung, eher wie in einer Wohnung. Sicher trägt das zur familiären Grundstimmung bei. Für uns ein sympathisches +
Eine Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes wird aktuell vorbereitet.
4. Kennenlernelternabend
Ein Großteil der Eltern hat sich für uns Zeit genommen, um uns kennen zu lernen und dann zu entscheiden, ob wir dazu passen. Und gepasst hat es offenbar beidseitig.
5. Die Anmeldung
Wir bekamen zügig nach dem Termin (nach interner Abstimmung ohne uns) die Rückmeldung, dass man uns gerne die Plätze anbieten möchte. Also haben wir - mit immer noch etwas Bammel worauf wir uns da einlassen - zugesagt. Aber wir haben damit auch bewußt entschieden, die Pflichten anzunehmen, die dazugehören. Es fühlte sich für uns richtig an und uns gefiel die Idee, in den Kindergartenalltag eingebunden zu sein und so direkt mitzuerleben, welche Erfahrungen unsere Jungs machen.
Start sollte dann zum Beginn des Kindergartenjahres im September sein.
Die Eingewöhnung im Herbst war viel leichter als wir vermutet hatten. Zum einen ist es sicher von Vorteil, dass in diesem Kindi große und ganz kleine Kinder zusammen betreut werden. So hatten sich die beiden gegenseitig als Geschwister. Dazu sind die Kinder sehr offen und haben unsere beiden von Anfang an mit einbezogen, sodass sie sich schnell integrieren konnten. Zu den Erwachsenen hatten beide sofort vertrauen und ließen sich gleich wickeln und schlafen legen. So gesehen war es für uns zum Glück sehr unkompliziert.
Wenn Kinder sich nicht so leicht von Mama und Papa lösen wollen - oder die Eltern von den Kleinen - wird darauf natürlich eingegangen! Es wird allen Beteiligten Zeit gelassen und die Eltern dürfen den Prozess so lange begleiten, bis sich alle damit wohlfühlen. Die Erzieherinnen sind wirklich verständnisvoll und haben viel Eingewöhnungserfahrung. Und sie beruhigen auch mal mit einer kurzen Info-SMS und geben Bescheid, dass alles in Ordnung ist, falls der Abschied noch schwer fällt.
Und das mit der Elternmitarbeit...
Der Kochdienst macht Spaß und ist wirklich nicht dramatisch: alle 5 Wochen und immer am gleichen Wochentag. Und die Kinder sind sooo stolz, dass ich auch mal als Kochmama da bin. Nie wird man so stolz hergezeigt wie beim Elterndienst ;-) Bei uns übernehme ich die Elterndienste, Koch-Papas gibt es aber natürlich auch!
Die Koch-Termine sind frühzeitig bekannt und es ist wirklich schön, regelmäßig am Kindi-Alltag teilzunehmen und so mitzuerleben, wie die eigenen und die anderen Kinder zusammenwachsen, welche Spiele gerade angesagt sind und wie der Tag der Kinder so läuft.
Das Amt, das übernommen werden muss, wird immer in gemeinsamer Absprache ausgesucht und dabei werden natürlich auch persönliche oder berufliche Erfahrungen berücksichtigt. Komplizierte Ämter im Vorstand oder mit Personalverantwortung übernehmen selbstverständlich die alten Hasen. Und als Neue hat man ohnehin erst mal eine Weile Welpenschutz. Jede neue Familie bekommt außerdem einen Paten, der alles erklärt und hilft, wenn Fragen auftauchen.
Durch die Organisation als Eltern-Kind-Gruppe sind im Regenbogen alle 4 Wochen Elternabende angesetzt. Es wird wirklich alles durch die Elternschaft gesteuert, was natürlich auch Diskussionsbedarf ergibt. Aber auch hier wird drauf geachtet, dass alles im Rahmen bleibt. Es gibt dafür schließlich ein eigenes Amt als Wortführer!
Und ohnehin sitzen ja alle im gleichen Boot: alle Familien haben das Bedürfnis die Betreuung der Kinder mit Alltag und Berufsleben möglichst unkompliziert unter einen Hut zu kriegen. Da ergibt es sich von selbst, dass die Organisation ziemlich elternfreundlich ist.
Mein persönliches Fazit
Alles in allem bin ich wirklich froh, mich für den Regenbogen entschieden zu haben. Unsere Kinder sind glücklich dort und gehen gerne hin. Die Erzieherinnen sind sehr erfahren, gehen toll mit den Kindern um und sind sehr engagiert. Die Miteltern sind offen und die Zusammenarbeit klappt.
Letztlich kommt es eben auch - wie überall - auf einen selbst an:
Sicher gibt es Eltern, die weit mehr Engagement einbringen, als ich und wir als Familie zeitlich und im Aufwand leisten können. Ich bin nicht die Supermama, die spielend leicht auf allen Hochzeiten tanzt und nebenher Termine für die nächsten Unternehmungen organisiert, während sie Kuchen backt und den letzten Einkauf verräumt. Aber ich habe mich für den Verein entschieden, in dem Wissen, dass mich Mitarbeit erwartet und für uns als Eltern war das OK und ist es auch noch immer. Schließlich erwartet auch jeder andere Kindergarten die Mitarbeit der Eltern bei Festen, Basaren, Ausflügen und so weiter. Hier geht es eben noch ein bißchen darüber hinaus. Aber es hält sich in machbaren Grenzen und macht dazu auch noch Spaß!
Also traut euch ruhig auch und meldet euch, schnuppert mal rein und lernt uns kennen. Wenn es für euch nicht passt ist ja nichts verloren und wenn doch:
herzlich willkommen im Regenbogen :-)
Für das Kindergartenjahr 2018/2019 sind noch Plätze frei!
Am 3. Februar 2018 ist Tag der offenen Tür!